Nachhaltigkeit in der Kommunikationsbranche – das war eines der beherrschenden Themen auf dem jüngsten HORIZONT Kongress in Frankfurt. Im Rahmen des Panel Talks "Wie Unternehmen ihre Klimaneutralität in der Kommunikation einsetzen können" erklärte Burkhard Graßmann (BCN Geschäftsführer) unter anderem, wie man beim BCN das Thema Nachhaltigkeit für die Vermarktung aufgreift. Hier noch einmal die wichtigsten Statements:
Welche Rolle spielt das Thema Nachhaltigkeit für die Vermarktung? Was erwarten die Werbekunden?
Der Großteil der Konsumenten erwartet heute nachhaltige Produktionsbedingungen, Produkte und Marken. Die Zielgruppe wächst stetig. Und damit auch der Druck auf Unternehmen sich entsprechend zu positionieren. Natürlich müssen unsere Werbepartner darauf reagieren und wir mit Ihnen. Die Unternehmen stehen an den unterschiedlichen Reifegraden ihrer Transformation und wir begleiten sie dabei. Das Thema Nachhaltigkeit und die Frage, wie man dem Thema kommunikativ begegnet, gehören deshalb schon sehr lange zu unserem Alltag. Unsere Kunden erwarten von uns konkrete Kommunikationslösungen.
Nachhaltigkeit ist ein hoch sensibles und sehr kritisch beäugtes Thema. Gerade in der Werbung steht man da schnell unter Greenwashing-Verdacht. Wie gehen Sie mit Unternehmen um, die Nachhaltigkeit kommunizieren wollen, selbst aber nicht nachhaltig sind?
Es gibt Kunden, die sind nicht klimaneutral, aber sie sind in einem unglaublich spannenden und für uns alle wichtigen Transformationsprozess. Denn: Wenn die Großen etwas verändern, hat das einen ganz anderen Impact. Sich hier wegzudrehen, wäre sehr dumm. Wir unterstützen Unternehmen, die es ernst meinen, dabei, ihre Ziele zu kommunizieren. Dafür sind wir in ständigem Austausch mit unseren Kunden und stellen uns gemeinsam ihren Herausforderungen.
Welche Kommunikationsansätze bietet BCN seinen Kunden hierbei?
Komplexe Themen wie Nachhaltigkeit und die Zeit, in der wir leben, mit all ihren Herausforderungen, haben unsere komplette Arbeitsweise verändert. Wir gehen ans Eingemachte, bevor es an die Umsetzung geht. Dafür haben wir diverse Formate für persönliche Treffen, wie beispielsweise den Creative Day. Unsere Experten bereiten sich intensiv auf den Austausch vor. Wo liegen die Herausforderungen unseres Kunden und wie können wir diese gemeinsam angehen? Bis es zur Umsetzung kommt, vergeht teilweise bis zu einem Jahr intensiver Vorbereitung. 2/3 unseres Geschäfts ist lösungsbasiert, folgt also Ansätzen, die auf den spezifischen Herausforderungen unserer Kunden basieren. Um das sicherzustellen, braucht es zahlreiche Experten, die ganzheitlich beraten, konzipieren und umsetzen. Ebenso bedarf es eines Portfolios mit Publishern und Partnern, welches reichweitenstark ist und einzigartige Marken beinhaltet, die auf allen Kanälen relevant sind. Auch haben sich die Anforderungen an die Umsetzung von Kampagnen stark verändert. Ganzheitliches Projektmanagement und integrierte Dashboards zu den medialen KPIs und zur Werbewirksamkeit gehören zum Status Quo.
Was würden Sie Unternehmen raten?
Sich zu trauen. Wir erleben beispielsweise, dass uns Kunden für For Our Planet, unser Verlagsprogramm für Nachhaltigkeit mit einem eigenen Magazin und einer Konferenz, absagen, weil sie sich das anspruchsvolle Umfeld nicht zutrauen. Ich halte es für falsch, nicht darüber zu sprechen, was man sich vorgenommen hat. Wenn wir nur auf den Ist-Zustand schauen, kommen wir nicht weiter. Klima- und Umweltschutz ist ein Thema, über das man reden muss! Dabei kommt es nicht darauf an, als Unternehmen schon das Maximale erreicht zu haben, denn die Konsumenten honorieren auch die Bemühungen auf dem Weg zum Maximalen.